Internet Explorer 8: Ein Fall für Bad Browser

Am 19. März 2009 stellte Microsoft den Internet Explorer 8 (IE8) der Öffentlichkeit vor. Obwohl seitdem mehr als fünf Jahre vergangen sind (in der digitalen Welt ist das eine Ewigkeit), wird dieser Browser noch immer benutzt. Zum Glück beträgt sein Marktanteil in Deutschland weniger als 3%*.
Wieso wir uns über diesen Umstand so freuen?
IE8 ist schlicht veraltet
Am 08. April 2014 stellte Microsoft jeglichen Support für den IE8 auf Windows XP ein. Das bedeutet: Niemand kümmert sich darum, Sicherheitslücken zu schließen, Speicherlecks zu kitten oder Programmfehler, egal ob klein oder groß, zu korrigieren. Bei den heutigen Ansprüchen an Websites und ihre Sicherheit – ein Ding der Unmöglichkeit. Moderne Browser wie Google Chrome, Apple Safari, Mozilla Firefox, Microsoft Internet Explorer 9 und seine neueren Versionen erhalten hingegen volle Unterstützung. Die meisten von ihnen werden außerdem automatisch aktualisiert. Lösungen für mögliche Probleme können auf diese Art und Weise schnell implementiert werden. Manchmal, ohne, dass der Nutzer es überhaupt merkt.
Fehler lassen sich nur schwer beheben
Um Codefehler zu beseitigen, nutzen wir beim Programmieren browserspezifische Werkzeuge. Eines davon heißt Web Inspector. Dieses Tool ermöglicht uns, die Struktur einer Website zu prüfen. Es zeigt Warnungen oder Fehlermeldungen an, berechnet die Ladezeiten und vieles mehr. Für den IE8 gibt es keinen geeigneten Web Inspector. Die Möglichkeiten, gescheite Lösungen herbeizuführen, sind sehr begrenzt. Da der IE8 kaum moderne Webstandards unterstützt, ist die Rücksichtnahme auf Nutzer dieses Browsers eine enorme Herausforderung.
Kein Raum für Innovationen
Der IE8 sowie andere, ältere Browser ignorieren innovative technologische Entwicklungen wie:
HTML5 Video
(kann für Hintergrundvideos genutzt werden)
CSS3 Media-Query
(wählt das Layout einer Website für die jeweilige Bildschirmgröße)
SVG-Support
(erlaubt es, eine einzige Bilddatei ohne Qualitätsverluste in der Größe anzupassen)
Und das sind nur drei von vielen anderen Features, die ältere Browser außer Acht lassen. Deshalb beschlossen wir, den IE8 bei einigen aktuellen sowie zukünftigen Projekten zu blockieren. Diese „Zugangssperre“ errichten wir mit einem Werkzeug, das Bad Browser heißt.
Was steckt hinter Bad Browser?
Hinter Bad Browser verbirgt sich ein kleines Skript, das veralteten Browsern den Zugang zu einer Website verweigert. Mit einem freundlichen Text erklären wir dem Websitebesucher, dass sein Browser nicht dem aktuellen Stand der Technik entspricht und stellen moderne Alternativen vor.
Und so sieht das Ganze aus:
Wir stehen zu der Entscheidung, 3% der Websitebesucher zunächst vor den Kopf zu stoßen. Denn letztendlich schützt diese Vorgehensweise genau diese Menschen. Langfristig helfen wir also. Und dazu ist ein freundliches Webstudio nun mal da.
*Quelle: Ein Übersicht von Browser Nutzung zwischen April 2013 und April 2014